BARF bei
Gelenkserkrankungen
Kein
Mittel oder Medikament bringt ein so große Verbesserung der Beweglichkeit
und des Allgemeinbefindens wie die Umstellung des Futters auf BARF. Es ist
erstaunlich, wie viel besser es Hunden geht, wenn sie frisches,
ungekochtes Futter bekommen. Also ist der erste und wichtigste Schritt bei
Hunden mit Gelenkserkrankungen die Ernährungsumstellung.
Bei
jeder Art Erkrankung des Bewegungsapparates fühlen sich die meisten Hunde
besser mit einer getreidefreien Ernährung. Getreide sollte unbedingt
gemieden werden mit Ausnahme von Braunhirse, da diese - zumindest laut
Hundebesitzern - bei Arthritis helfen soll. Wenn Sie kohlenhydratreich füttern
möchten, dann zumindest glutenfreie Getreidesorten nutzen oder Kartoffel
(gekocht) füttern.
Eine
schlanke Linie ist bei solchen Hunden besonders wichtig, da man unbedingt
vermeiden möchte, dass die lädierten Gelenke zusätzlich durch Übergewicht
belastet werden. Übergewicht macht generell krank, bei Gelenksbeschwerden
sind die Auswirkungen jedoch direkter zu spüren. Bei Gelenkserkrankungen
kann man neben der Akupunktur und Physiotherapie am besten mit Nahrungsergänzungsmitteln
helfen.
Der
Hund sollte so gefüttert werden, dass die Nahrung möglichst viele
Vitamine, Antioxidantien, Mineralien und Spurenelemente sowie entzündungshemmende
sekundäre Pflanzenstofe enthält. Dazu eignen sich insbesondere Kräuter.
Wichtige Kräuter bei Gelenkserkrankungen sind Weidenrinde, Teufelskralle,
Mädesüß, Brennessel und Ingwer, um die Schmerzen und Entzündungen zu
lindern; Corydalis und Johanniskraut für ihre analgesische Wirkung; Große
Klette, Ampfergrindwurzel und Sarsaparilla als Blutreiniger sowie
Selleriesamen, Schafgarbe und Brennessel, um durch ihre harntreibende
Wirkung die Eliminierung der Abfallprodukte der Entzündungen zu fördern.
Hagebuttenkernpulver wirkt gegen Entündungen in den Gelenken und stoppt
die Zerstörung des Knorpels, was wiederum Schmerzen lindert und die
Beweglichkeit verbessert. Knoblauch hilft als Antioxidans gegen freie
Radikale und liefert Selen. Die Algen Spirulina und Ascophyllum Nodosum
liefern zusätzlich Spurenelemente und Aminosäuren.
Es
kann hilfreich sein, die Vitamin C-Zufuhr bei akuten Schmerzen kurzzeitig
zu erhöhen. Dazu können Sie Esther-C einsetzen, da diese Verbindung den
Magen nicht so reizt wie z. B. reine Ascorbinsäure. Auch Vitamin E sollte
in Verbindung mit Omega 3-Fischölen gefüttert werden, da sowohl die
Omega 3-Fettsäuren als auch die Tocopherole stark entzündungshemmend
wirken.
Des
Weiteren haben sich Präparate mit Glucosamin, Chondroitin und MSM (Methylsulfonylmethan)
bewährt. Wenn die Beschwerden noch nicht so stark sind, kann man Perna
Canaliculus Muschelextrakt (Neuseeland Grünlipp-Muschelextrakt)
einsetzen, da es günstiger ist als Kombipräparate. MSM hilft schnell bei
Schmerzen und kann mit dem Muschelextrakt verabreicht werden. Bei MSM
sollten Sie nur welches einsetzen, dass destilliert wurde, da sonst häufig
viele Schadstoffe enthalten sind, die den Hund krank machen können. Öle
mit Gammalinolensäure z. B. Nachtkerzen- oder Borretschöl wirken zusätzlich
entzündungshemmend.
Sinnvolle
Ergänzungsfuttermittel
Chondroitin
Chondroitin
ist das am häufigsten vorkommende Glycosaminglykan im Knorpel, das Wasser
im Bindegewebe absorbiert, die Bildung von Hyaluronsäure und so die
Elastizität und Gleitfähigkeit der Gelenke fördert. Es hemmt zudem
Enzyme, die Knorpel aufspalten. Kleine Chondroitin-moleküle werden gut
vom Körper aufgenommen und helfen bei Osteoarthrose und Arthritis sowie
Gelenksschäden aller Art. Chondroitin ist meistens zusammen mit
Glukosaminen und MSM Bestandteil von Ergänzungsmitteln für die Gelenke,
z. B. DHN® Gelenk-Flex.
Dosierung
nach Angaben des Herstellers.
Fischöl
Fischöl,
Hanföl und Leinsamenöl haben den höchsten Prozentsatz an Omega-3-Fettsäuren,
wobei Fischöle reich an Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure
(DHA) sind. Aus der α-Linolensäure werden bei vielen Tieren und beim
Menschen die Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA gebildet. Neuste Studien
zeigen aber, dass der Hund α-Linolensäure nicht umwandeln kann und
somit DHA und DPA über die Nahrung aufnehmen muss. EPA und DHA findet man
nur in Lebensmitteln aus tierischen Quellen, vor allem in Fischölen und
in geringerem Maß auch im Fett von Wildtieren. Da unsere Haushunde kaum
Wild zu fressen bekommen, ist eine Ergänzung mit Fischölen bei der Ernährung
sinnvoll. Die verschiedenen Omega-3-Fettsäuren üben unterschiedliche
Funktionen aus. DHA ist ein wichtiger Baustein von Zellmembranen im
zentralen Nervensystem. Die langkettigen Omega-3-Fettsäuren sind zur
Bildung von Eicosanoiden (hormonähnliche Reglerstoffe) zwingend nötig,
diese wiederum haben einen Einfluss auf Entzündungsprozesse, die
Blutgerinnung, und auf die Erhaltung und Funktion der Blutgefäßwände.
Dosierung:
(1 TL sind 5-6 g)
Bei
Erkankung/Gelenksbeschwerden: 1-5 g/Tag
Bei
starken Hautproblemen: 2-10 g/Tag für 2 Wochen, danach halbieren
Bei
Krebs 300-500 mg/kg KM/Tag
Glukosaminglykane
Glukosamin,
ein Aminozucker, fördert die Anordnung und die Reparatur des Knorpels.
Ein Mangel an Knorpel kann Schmerzen im Bewegungsapparat verursachen.
Glukosamin kann die physiologische Nährstoffversorgung des Gelenkknorpels
herbeiführen. Es hat entzündungshemmende Eigenschaften und dient als
Vorläufer für die Produktion des Gelenkknorpels sowie die Synovialflüssigkeit
um das Gelenk. In dem Glukosamine helfen, das Gelenksgewebe und die
Synovialflüssigkeit zu regenerieren und erhalten, werden entzündliche
Prozesse reduziert und das Tier hat weniger Schmerzen. Glukosamine sind
zudem nebenwirkungsfrei. Neuseeland Grünlipp Muschelextrakt enthält
viele GAGs sowie wertvolle Fettsäuren. GAGs werden oft in Kombination mit
Chondroitin und MSM verabreicht.
Dosierung:
nach Herstellerangaben
Grünlipp
Muschelextrakt
Die
grünlippige neuseeländische Meeresmuschel (Perna canaliculus) enthält
neben Mineralstoffen, Spurenelementen und wertvollen Aminosäuren einen
ungewöhnlich hohen Anteil an GAGs (Glycosaminglykane). Muschelextrakt fördert
die Regeneration und den Aufbau von Knorpel und Bindegewebe und hat zudem
eine hervorragende entzündungshemmende Wirksamkeit. Aufbauend wirken die
GAG außerdem auf die Struktur des Bindegewebes und die Schleimhäute des
Verdauungstraktes. Dieses Muschelfleischmehl ist sehr hilfreich bei allen
arthritischen Beschwerden und wirkt am besten, wenn die Zufuhr von Vitamin
C und Vitamin E sowie von hochwertigen Omega-3-Fettsäuren gleichzeitig
erhöht wird. Die Beweglichkeit der Gelenke steigert sich auf diesem Weg,
und die Schmerzen lassen nach. Muschelextrakt ist ein hervorragendes Ergänzungsfuttermittel
für Hunde mit Arthrose, HD oder sonstige Gelenkserkrankungen. Achten Sie
beim Einkauf nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Qualität. Es
gibt heutzutage entfettetes Muschelfleischmehl, das als Muschelextrakt
bezeichnet wird. Entfettetes Muschelfleischmehl ist ein Rückstandsprodukt
bei der Herstellung von Lipidenprodukten und ist nicht so wirksam wie
Muschelextrakt, dass nicht entfettet wurde, dafür kostet es wesentlich
weniger.
Dosierung:
Je nach Stärke der Beschwerden 1-3 g/10 kg KM/Tag
Kollagen-Hydrolysat
Kollagen-Hydrolysat
regt die Knorpelzellen an, vermehrt Gewebe zu bilden und wird deshalb zur
Prävention und Therapie von Osteoarthrosen eingesetzt.
Kollagen-Hydrolysat trägt zur Festigkeit und Flexibilität des
Bindegewebes bei, erhöht so die Gelenksbeweglichkeit und reduziert das
Schmerzgeschehen bei degenerativen Gelenkserkrankungen.
Auf
gute Qualität achten! Empfehlung: Aspik „PIK-AS“ für Tiere.
Dosierung
nach Angaben des Herstellers.
MSM
– Methylsulfonylmethan
MSM
ist ein organischer Schwefel. Mit zunehmendem Alter verringert sich das
Versorgungsmaterial des Schwefels im Körper: Bei Arthrose enthält der
Knorpel nur noch ein Drittel der Schwefelkonzentration des gesunden
Knorpels. MSM ist für die Synthese von Kollagen unerlässlich und hält
die Zellen flexibel und somit die Gewebe weich. MSM wird häufig als eine
der sichersten und wirkungsvollsten Behandlungsmöglichkeiten bei
chronischen Schmerzen betrachtet. Noch bessere Resultate werden bei
Gelenksschmerzen mit der Kombination von MSM und Vitamin C erzielt. MSM
befreit den Körper von freien Radikalen, unterstützt die Leber bei der
Produktion von Cholin, überwacht den Säuregrad des Magens und verringert
das Risiko auf Magengeschwüre. Des Weiteren verringert MSM allergische
Reaktionen gegen Medikamente, stimuliert die Insulinproduktion, ist
lebenswichtig beim Kohlenhydratstoffwechsel und fördert die Heilung von
Wunden. MSM entgiftet den Körper und regt den Blutkreislauf an. Es wirkt
aber auch bei Giardiasis, bei Trichinen und Wurmbefall. MSM lindert darüber
hinaus Verdauungsbeschwerden, z. B. nach der Einnahme von Medikamenten
oder bei parasitären Infektionen. MSM hilft auch bei Darmbeschwerden, wie
zum Beispiel Durchfall, chronischer Verstopfung, Übelkeit, Magensäureüberschuss
und/oder Schmerzen im Magen-bereich und Schleimhautentzündungen.
Nebenwirkungen:
bei hoher Dosis weicher Stuhlgang
Dosierung:
0,5 - 4 g/Tag
Vitamin
K1
Vitamin
K gibt es in zwei natürlichen Formen, Vitamin K1 oder Phyllochinon und
Vitamin K2 oder Menachinon. Vitamin K1 und K2 sind fettlösliche Vitamine
und haben im Körper viele wichtige Funktionen. Am bekanntesten ist
Vitamin K für die Regulierung der Blutgerinnung durch die Produktion von
Prothombin. Vitamin K spielt außerdem eine große Rolle bei der
Regulierung des Calciumstoffwechsels, indem es das Eiweiß Osteocalcin,
welches Calcium in die Knochen einschleust, aktiviert. Ohne die
Aktivierung durch Vitamin K kann dies nicht geschehen. Eine weitere
wichtige Rolle spielt Vitamin K beim Erhalt der Darmflora, der Stärkung
des Immunsystems, der Erhaltung gleichbleibender Fließeigenschaften des
Blutes, der Verhinderung von Thrombozyten-Aggregation, der Entspannung der
Muskulatur, der Enzymaktivität, der Sicherung der Leber- und
Nierenfunktion, der Regulation anderer Vitamine, der Beeinflussung von
Antibiotikawirkung und der Neutralisation bestimmter Schimmelpilzgifte.*
K1 wird mit der Nahrung aufgenommen, K2 wird im Darm mit Hilfe von
Bakterien synthetisiert. Die Haupt-Aufnahmeorte sind Leber, Muskeln und
Haut. Vitamin K ist überwiegend in grünem Blattgemüse wie Spinat,
verschiedenen Kohlsorten und Heilpflanzen sowie in Meeresalgen enthalten.
Tierische Quellen sind Leber, Eigelb und Fischmehle. In den meisten
Fleischsorten sind kleine Mengen K1 enthalten. Nach Antibiotikakur,
Operationen, schweren Erkrankungen, Herzerkrankungen oder bei
Skeletterkrankungen ist es sinnvoll extra Vitamin K1 zu verabreichen.
Dosierung:
0,5-1 Tropfen/kg KM.
Eine
Überdosierung ist nicht bekannt.
Text
aus BARF SENIOR - Copyright Swanie Simon
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